wollen berlin

Vor ein paar Wochen hatte ich in einer Berliner Tageszeitung eine Anzeige gesehen: wollen Berlin, ein neuer Wollladen in der Gärtnerstraße…. Gärtnerstraße, welche ist gemeint, die in der Nähe des Nordbahnhofs, Ecke Invalidenstr.!?, wo ich im Sommer schon so oft mit dem Fahrrad war… nein, die Gärtnerstr. ín der Nähe des Boxhagener Platzes in Friedrichshain ist gemeint und dahin hat es mich kürzlich an einem strahlend hellen Wochenende verschlagen. Die Gärtnerstraße ist wahrscheinlich auch im Begriff eine sehr trendige Ecke zu werden, was man an den Geschäften dort erkennt. Am Samstag ist auf dem Boxhagener Platz ein schöner Markt.  Es gibt sehr viele Cafés und Frühstückslokale, Läden für Wohnbedarf, Klamotten und Kindersachen und eben auch einen Wollladen und wie ich dort sah, gibt es dort sogar Männer die stricken und Wolle kaufen.

Der Laden ist sehr modern und  hat einen skandinavischen Touch und die fertigen ausgestellten Sachen gefielen mir sehr: Wunderschöne fest gestrickte Fausthandschuhe in moosigem Grün mit beinahe norwegischem Muster, aber nicht zu bunt, gestrickte Stulpen mit Zopfmuster und Steg, schöne Pullover und sogar gestrickte Kunstobjekte. Die Frau, die ich dort antraf stammt aus Litauen und wir haben uns sehr angeregt unterhalten, nicht nur über das Stricken. Leider habe ich vergessen noch ein Foto zu machen, das hole ich aber bald nach.

Zur Zeit gibt es dort einen Häkelkurs mit dem Motto „Wie häkle ich mir ein Sommerkleid?“

Mana hand made

Am letzten Wochende war es wieder so weit: Hin zur Trendmafia in die ehemalige Karl-Marx-Buchhandlung. Sehr interessanter Ort und durch die holzgetäfelten Wände wirkte alles sehr persönlich.

Dort trafen wir wieder bekannte Gesichter. Zu unserer großen Freude war diese nette Japanerin da, die uns immer so lieb grüßt. Sie näht wunderhübsche kleine bunte Etuis für Handys,  i-Pads und Kosmetik mit ihrem kleinen Logo …..eben typisch japanisch. Bei einem früheren Besuch erstanden wir ein sehr originelles T-Shirt. Auch diesmal wurden wir schwach….

ein Etui für meine violette Fuji-Kamera. Sicher könnte ich das auch selber machen, doch ich weiß, wie viel Arbeit gerade diese kleinen Sachen machen. Und ich mag Mana handmade

Stricknadel-Etui mit Blumen

  

 

Bei mir haben sich in der Zwischenzeit eine ganze Menge Stricknadeln verschiedener Stärken in einer alten Zigarrenkiste angesammelt. Die ist zwar hübsch, doch leider dauert mir das Zusammensuchen der richtigen Nadeln oft zu lange. Da ist doch so ein Stricknadeletui ganz praktisch. Kürzlich hatte ich das im Internet gesehen. Kleinere Nähutensilien finden auch darin Platz.

Man braucht:

Stoffrest

Baumwollstoff oder Leinen / Zwei Stücke à 0,40 x 0,30 cm (2 mal ausschneiden)

Gegebenenfalls vorher ausprobieren, was man für Stricknadeln hat, das ganze kann man natürlich auch größer oder kleiner anfertigen!

Rest von einem geblümten Stoff für eine Applikation (wenn gewünscht!), Vlieseline, weiß

Nähgarn, Nadeln, Schere, Nähmaschine, Butterbrotpapier o.ä., Bügeleisen, Markierstift

Auf Papier eine Fantasie-Blume oder Fantasie-Tier aufmalen und in der benötigten Menge ausschneiden.

Vlieseline entsprechend der Blüte/Tier zuschneiden , drauflegen und mit dem Bügeleisen aufbügeln.

Den Baumwollstoff mit zwei Zentimeter Nahtzugabe zuschneiden.

Auf eine rechte Seite die Blütenapplikation mit der Nähmaschine aufnähen wie oben auf dem Foto zu sehen. Dabei einen kleinen Zickzackstich wählen und immer am Rand der Blume langsteppen, was nachher übersteht, wird mit einer kleinen scharfen Schere später einfach abgeschnitten.

Nun die Baumwollstoffe rechts auf rechts zusammensteppen und dabei an der Seite eine Lücke von 15 – 20 cm offen lassen,damit man das noch wenden kann. Dann die Nähte sorgfältig ausbügeln. Das Ganze sieht nun eigentlich wie ein Kissenbezug aus. Die Seite, die noch offen ist wird später einfach zugenäht; hier kann man wenn man will auch noch einen Verschluss oder eine Öse anbringen. Hier ist Fantasie gefragt.

Den Stoff jetzt an der schmalen oder breiten Seite, das kann sich jeder aussuchen wie sie/er es braucht, einschlagen und rechts und links festnähen. In der Mitte jeweils die Nähte für die einzelnen Nadelfächer markieren und steppen.

An dem oberen inneren Teil des Etuis kann man noch einen bunten Stoffstreifen annähen, damit die Nadeln auch im oberen Bereich fixiert sind und nicht rausfallen.

Voila! Viel Spaß beim ausprobieren und Schluß mit der Nadelsucherei!

 

 

Café Sibylle in der Karl-Marx-Allee

Die Karl-Marx-Allee in Friedrichshain war mir immer ein Mysterium, denn selten bin ich bei meinen Stadtwanderungen über den Alex hinausgekommen. Die hohen Häuser und die Breite und Länge der Straße wirkten auf mich von Ferne nicht so einladend. Nun konnte ich meinen Eindruck revidieren. Anlässlich der „Trend-Mafia“ in der ehemaligen Karl-Marx-Buchhandlung hatte ich Gelegenheit, mir diese Gegend anzusehen. Auf den Gehwegen sind überall Informationen über die Geschichte dieser Straße, die ja in den 50er-Jahren neu gestaltet wurde.  Sie sollte wohl als Gegenentwurf und Vorzeigeprojekt für die alten Prachtstraßen im Westen der Stadt dienen und war ursprünglich nach Stalin benannt worden. Hier fanden auch die großen Militärparaden statt.
Ein paar Häuser neben der Karl-Marx-Buchhandlung befindet sich das Café Sibylle. Von seiner Innenausstattung ist es sehr interessant.

 

Hier gibt es an den Wänden noch alte Wandmalereien, die noch aus der Zeit stammen als hier zu DDR-Zeiten eine „Milchtrinkhalle“ war und sehr viele Sachen aus den 50er-Jahren; auch Informationen über die Bauplanung der Karl-Marx-Allee.

 

Auf jeden Fall ist es ein Café mit Geschichte. Heute kommen Leute vorbei, die sich für die Karl-Marx-Allee interessieren. Man sitzt sehr nett auf Holzstühlen, die einen an andere Zeiten erinnern. Es gibt guten Kuchen; Käsetorte, Frankfurter Kranz, Eis mit Himbeeren. Frühstücken kann man dort auch und Zeitung lesen. Der Besuch lohnt sich in jedem Fall.