T-Shirt nach Koko Yamase/Cut up couture

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Auf dem Blog von Nahtzugabe war kürzlich etwas über sogenannte „Ufos“  zu lesen. Daran hatte ich eine ganze Weile zu knabbern -auch ich hatte noch unvollendete Nähprojekte im Schrank: Unter anderem die begonnene Abwandlung eines XXL-Herren-T-Shirts in ein Shirt für eine kleine Frau. Die Anleitung hatte ich verstanden. Sie stammt aus dem Buch von Koko Yamase „Cut-up-couture“ aus dem Stiebner-Verlag, das ich vor einiger Zeit hier besprochen habe. Ich hatte wie beschrieben, die Seitennähte aufgetrennt und es fehlte zur Vollendung eigentlich nur noch das Annähen des gewendeten Kragens an den Halsausschnitt und ein längeres Band für die Schleife. Jetzt weiß ich gar nicht mehr, was mich eigentlich hinderte und blockierte, denn am Samstagabend, es war schon sehr spät, setzte ich mich einfach noch mal an die Nähmaschine und zog das Ding durch. Oben ist das Ergebnis und ich bin sehr zufrieden.

Textiles aus Riga

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Weihnachten 2012 habe ich in Riga verbracht. Es gab sogar Schnee und es war ordentlich kalt. Der Fluß Düna (Draugas) war zugefroren. Auf dem sehr hübschen Weihnachtsmarkt dort, der sehr wie aus der alten Zeit war, konnte man den Weihnachtsmann treffen, der in einer warmen Stube in einem Lehnstuhl saß und den eintretenden Kindern Geschichten vorlas. Eine gute Idee.

Riga ist überhaupt sehr gemütlich und bietet im Winter eine schöne Atmosphäre.

Bei einem Besuch an Heiligabend auf dem Zentralmarkt (einer der größten Märkte des Baltikums mit einer Größe von 72.000 qm in ehemaligen Luftschiffhallen), erstand ich bei einem alten Mütterchen diese schönen Handschuhe:

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Sie halten wunderbar warm und passen sehr gut zu meinem grünen Lammfellmantel. Gerade jetzt, wo der Winter bei uns zurückkommt, sehr nützlich.

Im übrigen beeindruckte der Markt mit einer großen Halle für Fisch, frisch und geräuchert, Kaviar, Obst und Gemüse, Fleisch und allem möglichen. So etwas hatte ich noch nie gesehen. Es war einfach toll.

Wenn einem in Riga kalt ist, geht man einfach in eines der gemütlichen Schokoladen- Cafés , ins Museum oder in eine der zahlreichen Shopping-Center. Hier gab es mitunter auch lettisches Design zu bewundern und schöne Geschäfte, z. Teil mit Marken, die hier wenig bekannt sind. Überhaupt bemüht man sich viel um kunsthandwerkliche Dinge und es gibt darin große Auswahl. Leinenwäsche gibt es auch. Doch sie ist dort auch nicht gerade billig und man hat nicht immer die benötigten Maße im Kopf.

In Riga gibt es eine Uni und natürlich auch viele Kunststudenten und wir hatten davon gehört, dass neben dem Nationalmuseum ein alternativer Kunstmarkt veranstaltet wird, wo man preiswert Kunst und Kunsthandwerk einkaufen kann. Während meine Familie sich vorwiegend mit Bildern eindeckte, fand ich diesen schönen blau-weißen Kragen, der sehr praktisch ist , weil man damit auch ein einfaches T-Shirt „adeln“ kann. Er ist  ein Lieblingsstück in meiner Garderobe. In Berlin zurück hörte ich, dass solche Kragen auch früher schon durchaus „in“ waren.

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Zu Hause habe ich dann gleich versucht ihn nachzumachen, was hier zu sehen ist:

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Auch eine gute Möglichkeit, mal kleine Stoffreste und zu verwerten. Geschlossen wird er vorne mit einem Ösverschluss, man kann aber auch eine Schleife anbringen.

Er ist gar nicht so schwer zu nähen: Zuerst fertige ich mir ein Schnittteil aus Packpapier.

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Das schneide ich dann 2 x mit dem Oberstoff  mit Nahtzugabe im Stoffbruch zu und 1 x das K ragenteil mit Vlieseline, wobei das untere Kragenteil mit einer etwas geringeren Nahtzugabe zugeschnitten werden soll., damit sich später die Naht mehr unterhalb des Kragens befindet. (Auf dem Blog Tagtraeumerin w ird das auch mit Fotos sehr gut erklärt!) Es gibt dem Kragen mehr Stabilität, wenn eine Stoffseite verstärkt ist. Die Vlieseline bügele ich  auf die obere Kragenhälfte auf und nähe die Kragenteile dann rechts auf rechts zusammen, wobei ich natürlich zumWenden eine Lücke lasse. Dann wird alles gut gebügelt und an den Rundungen die Nahtzugabe eingeschnitten und versäubert, so wie man das ja sonst auch macht. Dann den Kragen wenden, nochmal bügeln und die Öffnung sauber schliessen. Vorne die Ösen drannähen und mit Knöpfen verzieren. Voila!

Wärmflaschenhülle nach Cath Kidston

Wärmflaschenhülle von Hand quilten im Rautenmuster

Wärmflaschenhülle von Hand quilten im Rautenmuster

Zuschnitt für Wärmflaschenhülle

Mein „Cath Kidston-Buch“ habe ich nun schon eine ganze Weile und bewunderte sehr die darin vorgestellte Hülle für eine Wärmflasche. Den Stoff auf dem Foto hatte ich  auf dem Stoffmarkt Holland in Potsdam erstanden.

Vor einiger Zeit hätte ich mir dieses Projekt gar nicht zugetraut. Vor Weihnachten hatte ich einen kleinen Wäschebeutel aus diesem Buch ausprobiert, der mit einer selbst gefertigten Paspel verziert war. Das hatte mir viel Spaß gemacht und ich habe dabei auch etwas gelernt.

Nun also die Hülle für die Wärmflasche, für die ich etwa 3 – 4 Abende gebraucht habe und so schwer war es gar nicht:

Nach dem Schnitt aus dem Buch (oder einem Schnitt, den man sich mit Hilfe von etwas Papier selbst fertigt!)  drei Lagen Stoff zuschneiden: Dekostoff, Wattierstoff, Futterstoff.

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Die oberen und unteren Vorderteile habe ich imRautenmuster gequiltet. Die Rückseite ließ ich lieber glatt. Das Muster habe ich mit dem Lineal im 3-cm-Abstand mit Bleistift auf den Stoff aufgezeichnet und dann mit kleinen Stichen von Hand genäht. Dann mussten noch mit blauem Schrägstreifen die Taschen-Öffnung eingefasst werden. Das Schrägband nähte ich erst rechts auf rechs mit der Nähmaschine an; die Rückseite dann von Hand mit kleinen Stichen fest. Dann werden die Teile (Blümchenstoff auf Blümchenstoff) rechts auf rechts gelegt, festgesteckt, geheftet und mit der Nähmaschine zusammengenäht. Die Bleistiftzeichnung für das Rautenmuster liess sich bei dem Baumwollstoff gut wieder abrubbeln und ist jetzt nicht mehr zu sehen.

Zum Glück passte bei mir alles und meine vorhandene Wärmflasche konnte in ihr neues Zuhause.