Einkaufstasche aus französischem Leinen

Es lohnt sich durchaus, auch einmal in Dekorationsgeschäften nach schönen Stoffen zu schauen. Dort fallen oft Reste aus hochwertigen Gardinen- und Polsterstoffen an. Am Savigny-Platz ist so ein Geschäft, gleich neben Adolph-Haushaltswaren.

Die Inhaberin hat einen ganzen „Resteschrank“ zum Stöbern.

Manchmal werde ich beim Stoffkauf schwach, ohne vorher schon genau zu wissen, was daraus entstehen soll. Also was tun, mit dem gefundenen Stück aus französischem Leinen?

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Das Maß meines Stoffes war 100 cm lang und ca. 60 cm breit und schon an den Seiten gekettelt, schade, so etwas zu zerschneiden, um es dann wieder zu versäubern. In einem älteren Brigitte-Kreativ-Heft (8/2011) fand ich eine Anleitung für eine Einkaufstasche, die zu passen schien. Dort war das Maß 120 cm x 60 cm.

Ich legt den Stoff zur Hälfte mit der linken Seite zusammen und nähte dann an den Seiten jeweils  bis zu einer Höhe von 25 cm zusammen (Nahtzugabe 2 cm!).

Dann bügelte ich die Nähte aus. Im nun offenen oberen Teil nähte ich die Nahtzugaben fest. Am oberen Rand bügele ich dann den Stoff ca. 4,5 cm um, stecke mit Nadeln fest und nähe nun die Tunnel für die Zugriemen/oder -bänder. Am unteren Teil der Tasche werden noch die Ecken von links Naht auf Naht gelegt schräg übergenähnt (Abstand 6-8 cm).Dadurch bekommt die Tasche einen Boden. Meine Lederriemen und Zubehör bastele ich mir selbst zusammen und kaufe gern bei Leder-Adelt, Joachim-Friedrich-Str. 41, in Berlin-Halensee.

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Wer mag kann die Tasche auch füttern und erhält je nach Stoffwahl eine schöne Wendetasche. Das holte ich eine Weile später noch nach mit einem weißen sehr festen Leinenstoff, das gibt der Tasche mehr Stabilität.

 

   
Gürtel oder Trageriemen in die Tunnel reinschieben und los gehts zum Einkaufen!

Carmen-Bluse Burda-Style

Nach dem Schnitt aus Burda-Style Nr. 6/2011 – Nr. 124 A bzw.B hatte ich letztes Jahr schon Blusen genäht, u.a .eine in cremeweißer dünner Baumwolle und eine in einem bunten 60-iger-Jahre Seidenstoff vom Maybachmarkt. Der Schnitt gefällt mir, nur dass ich noch nicht so geübt bin, den Halsausschnitt und die Ärmelbündchen mittels zwei Heftfäden „einzureihen“. Gute Gelegenheit, dass noch einmal zu üben.

Mein Blusenstoff ist diesmal von „Idee“, Berlin, Passauer Straße, neben dem KaDeWe-Parkhaus: blau/weiß mit einem kleinen Kullermuster., ein Reststück von ca. 150 Breite, 140 lang. Ich finde, das sieht frisch aus und passt gut zum Sommer.

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Ich nähte den Schnitt in Größe 42 und fertigte die Seitennähte abweichend von der Anleitung mit einer französischen Naht, dann brauche ich die nicht zu versäubern, dass macht sich ganz gut. Nach dem Einreihen von Halsausschnitt und Ärmelbündchen wird die Nahtzugabe jeweils mit einem kleinen Zickzackstich versäubert und der Überstand mit einer scharfen Schere abgeschnitten. Da der Stoff etwas Stabilität hat, ging das Einreihen mit einem Heftfaden diesmal ganz gut, musste nur einmal am Halsausschnitt wieder auftrennen, weil ich etwas schief angenäht hatte. Doch es liess sich alles gut korrigieren.

Das Schnitteil für  die Ärmel hatte ich um zwei Zentimeter proportional gekürzt, weil mir bei der weißen Bluse, die Ärmel zu lang erschienen. Der Ärmel ist ein Raglanärmel und das gefällt mir an der Bluse, dass der sich gut nähen lässt.

Wem der Halsausschnit zu „halsfern“ ist kann ja ein unifarbenes Tuch zu der Bluse tragen.

 

Café Selmani in Charlottenburg

Am Ostersamstag auf der Wilmersdorfer Straße einzukaufen ist ja reineweg die Hölle! Noch dazu , wenn der Himmel plötzlich strahlend blau ist und alle Welt zum Karl-August-Markt pilgert zu frischem Spargel und Erdbeeren. Da bin ich froh, dass ich nach dem Einkauf bei Nazar Market (wegen der Kalbsschnitzel!) bald beidrehen kann, um zu einem ruhigeren Ort zu gelangen…schnell über die Bismarckstraße, Fritschestaße, Zillestraße…Knobelsdorffstraße zum Café Selmani!

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Das liegt am Kläre-Bloch-Platz/Ecke Nehringstraße im ruhigen Charlottenburger Kiez und da gibt es diese leckeren Kuchen, Rüblicake und Torte, Mürbeteigröllchen, Apfelstrudel und guten Cappuccino von SantÀngelo. Das  Tolle ist: Dieses Café hat WLAN und draußen sitzen oft nette Herren mit ihren Laptops, die sich aber gern von ihremTun ablenken lassen, um ein Schwätzchen zu halten.

Das Café liegt zudem sehr sonnig, so dass ich auch im zeitigen Frühling hier schon gern verweile. Einfach ein Platz zum Entspannen.

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Creplala in Berlin-Charlottenburg

An der Kantstraße bei der Bushaltestelle vor dem Amtsgerichtsplatz gibt es schon lange ein dubioses rotes Hexen-Häuschen und man weiß nicht recht ob es mal ein Kiosk war. Vor einiger Zeit befand sich darin ein kleines Bistro, ich glaube der Inhaber war ein Tunesier und es gab Couscous. Immer wollte ich da mal rein, habe es aber aus unerfindlichen Gründen nie geschafft. Einige Zeit über den Winter wirkte das Häuschen sehr verlassen und nun im Frühling, welch ein Wunder ist es wieder hübsch hergerichtet und renoviert worden. Es gibt dort jetzt Creplala seit zwei Wochen,  ein kleines niedliches Café für Crèpes und Galettes (süss und pikant) und drinnen sogar einen Bullerofen…echt gemütlich.

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Nach hintenraus laden schöne grüne Gartenstühle im Berliner Stil zumVerweilen ein und man blickt  auf den Amtsgerichtsplatz…einige Tulpen blühen dank der Mühe der neuen Inhaberin des Lokals auch schon.

Auf meine Frage, was denn früher mal in dem Häuschen war, bekam ich folgende Antwort: Eine Berliner Bedüfnisanstalt von 1905!

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Die Crépes habe ich schon probiert:

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Lecker!

Kleid nach Yoshiko Tsukiori

kleid_1Vor kurzem hatte ich ja über das Buch von Yoshiko Tsukiori berichtet und nach deren Anleitung mit dem Nähen des Kleides von Seite 80 angefangen.

In dem Buch ist sogar der Gebrauch eines „Schrägbandformers“ erklärt. Davon hatte ich noch nie gehört, flitzte kurz darauf zu Karstadt am Hermannplatz und kaufte so einen von Prym, den es wohl in verschiedenen Breiten gibt.. Nun ja dieser war etwas zu breit für Schrägbänder von 20 mm, so dass ich von der Anleitung abweichen musste und die Ärmeleinfassungen eben etwas breiter auf 24 mm fertigte. Doch immerhin ist dieser Schrägbandformer  für selbstgemachte Schrägbänder schon eine große Hilfe.

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Die Anleitung habe ich so verstanden, dass man die Schrägbänder  auf die linke Stoffseite näht und dann auf die rechte Seite wendet und dann festnäht..das kannte ich so auch noch nicht…

Beim Nähen bin ich oft ungeduldig und muss öfter reumütig trennen, was hier auch der Fall war: Ein schmaleres Schrägband hatte ich an der einen Ärmeleinfassung bereits angenäht, doch verschieden wollte ich sie ja nicht machen…ts ts wie sieht das denn aus.

Nachdem ich das Oberteil nach der Anleitung fertig hatte, kam mir die Idee, dass eine weiße Paspel ganz schön aussehen würde und nach der Beschreibung von Nahtzugabe  (Nähgeheimnisse) war das auch nicht schwierig zu bewerkstelligen.

Ich finde in einem Kleid auch Taschen ganz schön und da ich genügend Stoff hatte nähte ich in die rechte Seitennaht eine rein in Form eines Taschenbeutels und finde, dass das dieses Kleid sehr aufpeppt.

Jetzt fehlt eigentlich nicht mehr viel: Seitennähte versäubern, Kleid anprobieren und säumen.

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Den Baumwoll-Stoff fand ich übrigens bei Stoffe-Berger in derPotsdamer Str.und er ist tatsächlich aus Japan.

Ja, ja die Anprobe: Hier stellte sich heraus, dass das Kleid doch etwas zu weit geraten war. So dass ich bei unbekannten Schnitten, auch wenn es sehr viel mehr Arbeit ist, empfehle ein Probekleid zu nähen. Wurden die Schnitte im Buch vielleicht doch schon auf europäische Maße angepasst? Wie sind Eure Erfahrungen…würde mich sehr interessieren.