Tellerrock nähen

DSCF1899Schon länger beschäftige ich mich mit dem Projekt, einen Tellerrock zu nähen, einfach weil ich wissen wollte, wie der Schnitt funktioniert, wie man ihn vielleicht variieren kann.

Der Stoff zum Ausprobieren sollte nicht zu teuer sein, und ich fand einen karierten Baumwollstoff bei „Thatcher’s“.

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Das Material hat einen leichten Seersucker-Effekt, den ich beim Kauf nicht bemerkt hatte.

Grundlage für diesen Rockschnitt ist das Taillenmaß. In diesem Fall 71,5 cm!

Eine Anleitung fand ich in dem Buch von Gretchen Hirsch „Rock‘ A‘ Bella„, das ich ja hier schon mal besprochen hatte.

Das Schnittteil, das ich konstruierte ist 1/4-Rockteil, das im Stoffbruch zugeschnitten wird, so erhält man nach dem Zuschnitt den halben Rock. Die Nahtzugabe ist an der Seitennaht und beim Bund bereits zugegegeben. Vorder- und Rückenteil des Rocks sind gleich. Das Rückenteil wird also genauso zugeschnitten.

Der Rock erhält in der Seite einen nahtverdeckten Reißverschluß in schwarz. Als Bund nähte ich einfach ein schwarzes Gummiband dran.

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Bei meinem Schnitt ging ich von einem Taillenumfang von 71,5 cm geteilt durch 3,14 geteilt durch 2 = 11 cm aus, das ist der Radius für den Rockbund. Im Internet gibt es dafür nützliche Tabellen bei „verflixt und zugenäht.“

Der Tellerrock-Schnitt ist wohl die Grundlage für alle weit geschnittenen Röcke und es lohnt sich, damit zu experimentieren. Das nächste Mal nähe ich vielleicht einen, der etwas weniger Weite hat.

Den Saum klappe ich einfach ca. 1 cm breit um und „kurbele“ ihn mit einem Zickzackstich in schwarz ab. Das sieht dekorativ aus.

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Burda-Hose Heft 2/13 Nr. 119/120

Unterdessen besitze ich ein paar Burda-Style-Hefte aus verschiedenen Saisons. Ich nehme sie oft erst mal zur Kenntnis, bis mir anhand eines gekauften Stoffes eine Idee kommt wie der vernäht werden soll.

So kaufte ich in der Stoffetage Spandau kürzlich einen ziemlich bunten etwas elastischen Stoff mit einem längs gestreiften Bordürenmuster und überlegte hin und her: Kleid oder Hose.

Letztendlich entschied ich mich für eine Hose und wurde hierbei damit konfrontiert, dass die Stoffmenge nicht ausreichte um die Hose mustergerecht zuzuschneiden. Was tun?

Ich hatte Glück, dass der Stoff wirklich sehr „bunt“ ist und das aufgedruckte Muster wohl offensichtlich nicht in eine Richtung läuft. Auf diese Weise konnte ich den Stoff beim Zuschnitt ausnutzen, indem ich Vorderteil-und Rückteil der Hose nicht in einer Richtung zugeschnitten habe. Die Stoffbreite hätte dafür leider nicht gereicht.DSCF1854

 

Einem Aussenstehenden fällt das womöglich gar nicht auf…doch ich weiß beim nächsten Hosenzuschnitt besser, worauf es ankommt und würde mehr Stoff kalkulieren. Die Hose sitzt ansonsten prima und der Schnitt lässt sich gut nähen. Ich nähte auch noch ein hellgraues Exemplar in einem sehr elastischen Stoff. Mir gefallen auch unten die kleinen Schlitze.

Beim Nähen blicke ich natürlich mehr in das Anleitungsheft von Burda und weniger in den Fototeil:

Später blätterte ich doch noch einmal durch und sah plötzlich: Ach diese Hose auf dem Foto…die hast Du genäht!!!

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