Kleid nach Yoshiko Tsukiori

kleid_1Vor kurzem hatte ich ja über das Buch von Yoshiko Tsukiori berichtet und nach deren Anleitung mit dem Nähen des Kleides von Seite 80 angefangen.

In dem Buch ist sogar der Gebrauch eines „Schrägbandformers“ erklärt. Davon hatte ich noch nie gehört, flitzte kurz darauf zu Karstadt am Hermannplatz und kaufte so einen von Prym, den es wohl in verschiedenen Breiten gibt.. Nun ja dieser war etwas zu breit für Schrägbänder von 20 mm, so dass ich von der Anleitung abweichen musste und die Ärmeleinfassungen eben etwas breiter auf 24 mm fertigte. Doch immerhin ist dieser Schrägbandformer  für selbstgemachte Schrägbänder schon eine große Hilfe.

DSCF1669

Die Anleitung habe ich so verstanden, dass man die Schrägbänder  auf die linke Stoffseite näht und dann auf die rechte Seite wendet und dann festnäht..das kannte ich so auch noch nicht…

Beim Nähen bin ich oft ungeduldig und muss öfter reumütig trennen, was hier auch der Fall war: Ein schmaleres Schrägband hatte ich an der einen Ärmeleinfassung bereits angenäht, doch verschieden wollte ich sie ja nicht machen…ts ts wie sieht das denn aus.

Nachdem ich das Oberteil nach der Anleitung fertig hatte, kam mir die Idee, dass eine weiße Paspel ganz schön aussehen würde und nach der Beschreibung von Nahtzugabe  (Nähgeheimnisse) war das auch nicht schwierig zu bewerkstelligen.

Ich finde in einem Kleid auch Taschen ganz schön und da ich genügend Stoff hatte nähte ich in die rechte Seitennaht eine rein in Form eines Taschenbeutels und finde, dass das dieses Kleid sehr aufpeppt.

Jetzt fehlt eigentlich nicht mehr viel: Seitennähte versäubern, Kleid anprobieren und säumen.

DSCF1647

DSCF1666

Den Baumwoll-Stoff fand ich übrigens bei Stoffe-Berger in derPotsdamer Str.und er ist tatsächlich aus Japan.

Ja, ja die Anprobe: Hier stellte sich heraus, dass das Kleid doch etwas zu weit geraten war. So dass ich bei unbekannten Schnitten, auch wenn es sehr viel mehr Arbeit ist, empfehle ein Probekleid zu nähen. Wurden die Schnitte im Buch vielleicht doch schon auf europäische Maße angepasst? Wie sind Eure Erfahrungen…würde mich sehr interessieren.

Japanisch schneidern mit Yoshiko Tsukiori

Das Frühjahr ist ja die Zeit der Neuerscheinungen und so erhielt ich vom StiebnerVerlag als Rezensionsexemplar:

Japanisches Modedesign zum Selbernähen“ Kleider, Tops und Hosen der japanischen Designerin Yoshiko Tsukiori.

japanisches modedesign

Yoshiko Tsukiori ist Absolventin des Joshi Bijutsu College und in Japan wohl sehr bekannt. Sie hat auch eine Zeitlang bei Apparel gearbeitet und Kleidung entworfen.

Das Buch ist sehr handlich gestaltet und enthält vorne  ansprechende Fotos von den Modellen – kleine Kleider, blusige Oberteile und pfiffige Hosen und sogar ein Mantel, die im hinteren Teil mit ausführlichen und wie ich finde übersichtlichen Nähanleitungen beschrieben sind. Bei den Fotos ist auch gleich mit angegeben, zu welchem Buchstaben auf dem Schnittbogen das Modell gehört. Im Anleitungsteil sind zum einen auf Schwarzweiß-Fotos auch Tipps und Kniffe der Grundlagen für das Nähen, z.B. das Einfassen mit Schrägband….. und mit schematischen Zeichnungen die Nähschritte für die Projekte genauer dargestellt.

Interessant finde ich, dass auf verschiedene Formen, z. B.bei Ärmeln eingegangen wird.

Es ist wunderbar, dass diesem Buch zwei Schnittmusterbögen in japanischen Größen für die Modelle beigegeben sind, wobei diese sich wohl eher für kleine und zierliche Größen (160 cm Körpergröße) eignen. Da muss man eben mal im Internet schauen, welche Größe einem entspricht. Doch wer sich mit dem Erstellen von Schnittmusterbögen befasst hat, wird auch hier einen Weg finden, die Schnitte auf die eigene Figur anzupassen.

Mir hat gleich das Kleid auf Seite 32 gefallen und ich bin schon dabei, den Schnitt auszuarbeiten und fand hierfür sogar einen japanischen Stoff mit Blumendruck.

Hier sieht man schon das angefangene Oberteil:

DSCF1647

Das Buch ist auf sehr schönem Papier gedruckt, hat ein handliches Format und für die Nähpausen ist noch ein Rezept für leckere Muffins enthalten.

Das Buch kostet 19,90 €.